SCHONENDE THERAPIEABLÄUFE

Fast-Track-Konzepte sind der Standard-of-Care in der kolorektalen Chirurgie

Die kolorektale Chirurgie ist ein Grundpfeiler im Behandlungsspektrum der Klinik für Viszeralchirurgie/Proktologie am Diakonissenkrankenhaus Dresden. Die Einrichtung wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft als Darmkrebs- und Pankreaskarzinomzentrum zertifiziert. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zertifizierte die Klinik als Kompetenzzentrum für minimalinvasive Chirurgie und als Kompetenzzentrum für Chirurgische Koloproktologie. Mit diesem Profil werden hier sowohl benigne Erkrankungen, wie zum Beispiel Divertikulitiden, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Entleerungsstörungen, als auch Malignome des gesamten unteren Gastrointestinaltraktes diagnostiziert und therapiert

Durch die Anwendung von modernen Operations- und Anästhesieverfahren sind elektive kolorektale Eingriffe im Jahr 2023 als komplikationsarme Operationen zu betrachten, welche nicht nur zeitlich, sondern auch strukturell planbar sind. Dementsprechend wurden in den letzten zehn Jahren auf nationaler und internationaler Ebene evidenzbasierte Empfehlungen für circa 25 Behandlungselemente in der kolorektalen Chirurgie in Leitlinien herausgegeben, um sogenannte multimodale perioperative Konzepte (mPOM, ERAS®, Fast-Track) in Kliniken effizient umzusetzen und zu standardisieren. Im Vordergrund einer standardisierten Behandlung steht die individuelle Therapie aller Patient*innen auf der Grundlage höchstmöglicher medizinischer Evidenz – und der Erkenntnis, dass moderne Chirurgie nicht nur zwischen Schnitt und Naht stattfindet.

Das Diakonissenkrankenhaus hat im vergangenen Jahr als erstes Krankenhaus in Dresden diese Umstrukturierung unter externer Supervision erfolgreich in der kolorektalen Chirurgie vollzogen und bietet seinen Patient*innen nunmehr ein zertifiziertes Fast-Track-Konzept (periTRACK®) für alle elektiven
kolorektalen Operationen an. In Hinblick auf die Veröffentlichung der deutschen POMGAT-Leitlinie (Perioperatives Management gastrointestinaler Tumoren) Mitte 2023 handelt sich hierbei keineswegs um eine Marketing-Aktion, sondern um die vorausschauende Anpassung hausinterner Strukturen
auf kommende leitliniengerechte Medizin zur Verbesserung des postoperativen Outcomes unserer Patient*innen.