Erhöhte Leberwerte und unklare Leberbefunde in der bildgebenden Diagnostik stellen einen häufigen Konsultationsgrund für Patient*innen im Diakonissenkrankenhaus dar. Lebertumore lassen sich in vielen Fällen mit Hilfe der Kontrastmittelsonographie klären. Bei unklarer Leberwerterhöhung gelingt mittels einer differenzierten stufenweisen Labordiagnostik die Eingrenzung der Ursache. Während zur Feststellung eines bindegewebigen Leberumbaus (Fibrose) heute die nichtinvasive Steifigkeitsmessung (ARFI) zur Verfügung steht, bleibt für eine unklare Leberentzündung (Hepatitis) als letzte und invasive Methode die sonographisch gestützte Leberpunktion. Neben den Veränderungen im Rahmen einer nichtalkoholischen oder alkoholischen Fettlebererkrankung gibt es seltener infektiöse Ursachen oder Stoffwechselstörungen, wie zum Beispiel Eisenspeicher-Erkrankungen, als Grund für Leberveränderungen. Getreu dem Motto „häufige Krankheiten sind häufig und seltene Erkrankungen sind selten“, ist der klinische Alltag natürlich nicht von der ständigen Suche nach „Kolibris“ geprägt. Nichtsdestotrotz sollten seltene Erkrankungen immer in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden.
Anhand zweier Fälle stellt Dr. med. Matthias Ziesch, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin, exemplarisch die Diagnostik seltener Erkrankungen dar.