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Mit Hightech gegen Harnsteine

Monate- und sogar jahrelang können sie unbemerkt bleiben, machen sich dann aber durch heftige Schmerzen bemerkbar Harnsteine gehören zu den Wohlstandserkrankungen. Darum steigt die Zahl der Patienten kontinuierlich.
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Mit Hightech gegen Harnsteine

Monate- und sogar jahrelang können sie unbemerkt bleiben, machen sich dann aber durch heftige Schmerzen bemerkbar Harnsteine gehören zu den Wohlstandserkrankungen. Darum steigt die Zahl der Patienten kontinuierlich.

Die Zahl der Patient*innen, die unter Harnsteinen leiden, steigt seit Jahren an. Grund für die Zunahme der Erkrankung sind unsere Lebensgewohnheiten: Übergewicht, Bewegungsmangel und eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme begünstigen die Bildung von Harnsteinen. Dr. Stephan Bulang ist Chefarzt der Klinik für Urologie am Diakonissenkrankenhaus Dresden. Er weiß, wie wichtig eine ursächliche Behandlung ist: „Der eigentliche Grund für die Bildung von Harnsteinen liegt oft in urologischen Erkrankungen. Wir entfernen daher nicht nur den Stein, sondern müssen auch die Ursache für dessen Entstehung herausfinden und behandeln.“

Chefarzt Dr. med. Stephan Bulang leitet die Klinik für Urologie am Diakonissenkrankenhaus Dresden

Wie Harnsteine entstehen

Die meisten Harnsteine entstehen in der Niere. Ist der Harnstoff zu sauer und gleichzeitig bestimmte Mineralsalze zu hoch konzentriert, kristallisieren diese zu Ablagerungen. Diese werden unbemerkt ausgeschieden oder wachsen zu größeren Gebilden heran: Harnsteine entstehen. Auf lange Sicht bedeuten diese eine Gefahr für die Nierenfunktion.

Steinpatient*innen sind oft Notfallpatient*innen

Während Harnsteine zunächst keine Beschwerden verursachen, müssen viele Patient*innen irgendwann in der Notaufnahme behandelt werden. Grund dafür sind Koliken, also heftige Schmerzen, wenn sich ein Stein gelöst hat. „Bis zu fünf Millimeter große Steine können noch ausgeschieden werden“, erklärt Dr. Stephan Bulang. „Der Harnleiter, die Verbindung zwischen Niere und Blase, ist eine Engstelle. Wenn größere Steine steckenbleiben, dann meistens hier.“ Weil sich dann Harnflüssigkeit in der Niere staut, drohen Nierenschäden und Entzündungen – ein Notfall, der sofort behandelt werden muss.

Wenn schmerz- und krampflösende Mittel allein nicht helfen, führen die Ärzt*innen einen sogenannten Doppel-J-Katheter ein. Er ist von außen nicht sichtbar, sondern verbindet die Niere mit der Blase und sorgt für einen Abfluss des Urins. Die eigentliche Steintherapie beginnt in der akuten Phase noch nicht. „Einen krampfartig verengten Harnleiter spiegeln wir nicht, weil das Verletzungsrisiko erhöht ist“, begründet Dr. Stephan Bulang das Vorgehen. „Die Patient*in soll erst beschwerdefrei sein. Nach etwa vier Wochen ist die Behandlung mit einem geringerem Risiko verbunden und erfolgversprechender.“

Spezielle Computertomographie macht Steine sichtbar

Die sogenannte Low-Dose-Computertomographie ist eine schonende und sichere Methode, um Harnsteine zu diagnostizieren. Trotz der geringen Strahlendosis zeigen die Bilder auch kleine Steine im gesamten Harntrakt. „Ein ruhender Stein, der keine Symptome verursacht, muss nicht immer behandelt werden, denn es gibt keine Therapie ohne Risiko“, gibt Dr. Stephan Bulang zu bedenken. Solche Steine würde der Chefarzt regelmäßig mittels Ultraschall kontrollieren. Wächst er und wird so zur Gefahr, kann er immer noch entfernt werden.

Harnsteine können unterschiedlichste Farben und Formen annehmen. Dr. Stephan Bulang bewahrt einige Kuriositäten aus seinem Berufsleben auf.

Minimalinvasive Eingriffe und Hightech statt offener Operation

In einer breit aufgestellten urologischen Klinik wie im Diakonissenkrankenhaus kommen dafür vielfältige, sichere und schonende Methoden zum Einsatz. Dr. Stephan Bulang beschreibt, wie heutzutage fast alle Steine in der Niere, im Harnleiter und in der Blase minimalinvasiv entfernt werden: „Mit einem Endoskop können wir bis in die Niere spiegeln und Steine mit einer Zange oder Körbchen entfernen. Wenn er vorher zertrümmert werden muss, steht uns dafür zum Beispiel eine dünne Lasersonde zur Verfügung.“

Ein anderer Zugangsweg ist die sogenannte Perkutane Nephrolitholapaxie, bei der die Urologen durch eine Punktion im Bereich der Flanke minimalinvasiv in das Nierenhohlsystem gelangen und die Möglichkeit haben, auch große Steine zu entfernen. Mit der Stoßwellentherapie können Steine auch von außen zertrümmert werden. Dr. Stephan Bulang betont, wie wichtig es ist, den Abgang der Bruchstücke anschließend zu kontrollieren und wenn nötig diese aktiv vollständig zu entfernen: „Bleiben Reste zurück, können an diesen neue Steine wachsen.“