
Leistungsspektrum

Notaufnahme Dresden | 0351/810-1708 |
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Notaufnahme Niesky | 03588/264-0 |
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Die Diagnose Brustkrebs wird heutzutage üblicherweise nach Brustkrebs-Ultraschall und Mammographie und/oder Mamma-MRT-Untersuchung durch minimal-invasive Verfahren, z. B. über eine Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie gesichert. Die Aufarbeitung des Gewebes erfolgt durch den Pathologen. Von ihm erhalten wir Auskünfte zur Art des Tumors und zu seinem biologischen Verhalten.
Die Primärbehandlung erfolgt entweder mit Hilfe einer Operation oder aber im Rahmen einer präoperativen Systemtherapie mit Medikamenten, die das Zellwachstum beeinflussen und häufig zum Erliegen bringen. Sie sind als Zytostatika und spezifische Antikörper bekannt. Mitunter können primär auch antihormonell wirksame Substanzen zum Einsatz gebracht werden.
Steht eine Operation am Anfang der Behandlung, so ist es uns wichtig, nach Möglichkeit ausgedehnte Eingriffe wie eine Brustamputation zu vermeiden. So legen wir besonderen Wert auf die Berücksichtigung so genannter onkoplastischer Operationsverfahren. Nach einer ausgedehnten brusterhaltenden Tumorresektion im Gesunden kann der entstandene Defekt z. B. mit einem ortsständigen Hautfettlappen oder aber auch im Rahmen einer Brustverkleinerung versorgt werden. Dies gewährleistet neben einer hohen onkologischen Sicherheit zumeist den Brusterhalt mit guten kosmetischen Ergebnissen.
Mit Hilfe dieses Vorgehens war es uns am Diako 2015 möglich, fast 90% aller Brustkrebs-Patientinnen und Krebsknoten mit einer Größe von < 2 cm brusterhaltend zu operieren – ein vergleichsweise sehr gutes Ergebnis. Ist das Größenverhältnis zwischen Tumor und Brust ungünstig, hilft heutzutage zumeist eine hautsparende Entfernung des Brustdrüsenkörpers. Der entstandene Volumenverlust wird dann von uns mit Implantaten oder gestielten Lappen ausgeglichen, die unter die präparierte Haut und zumeist den Muskel eingebracht werden.
Deckt die Aufarbeitung des Krebsgewebes durch den Pathologen eine aggressivere Tumorvariante auf, ergibt sich häufig die Indikation zur postoperativen Behandlung mit Zytostatika und Antikörpern. Diese sogenannte adjuvante Therapie nimmt die Patientin dann zumeist als ambulante Leistung über unser Ambulantes Zentrum auf dem Gelände neben dem Krankenhaus in Anspruch bzw. über die kooperierenden onkologischen Praxen.
Wenngleich der Brustkrebs in über 80% geheilt werden kann, erleidet ein kleiner Anteil der Patientinnen entweder ein Rezidiv oder es kommt zum Auftreten von Tochtergeschwülsten in anderen Organen. Grundsätzlich bietet das Diakonissenkrankenhaus für diese Frauen individuell an die Erkrankung angepasste operative Konzepte oder medikamentöse Therapieregime an, die im Rahmen von Studien z.T. auch moderne und innovative Wirkstoffe enthalten. Sollten hier zusätzlich Unterstützung, Beratung und multiprofessionelle Begleitung in der Häuslichkeit notwendig sein, wird diese Hilfe durch Sozialarbeiter und das Case Management organisiert und umgesetzt. Bei entsprechender Indikation ist auch die palliativ-medizinische Versorgung auf der 2012 etablierten Palliativstation im Diakonissenkrankenhaus möglich.
Nach Brust- oder Brustdrüsenkörperentfernung, also nach Ablatio mammae oder haut- bzw. nippelsparender Mastektomie, kann die Sofortrekonstruktion mithilfe der Implantatchirurgie erfolgen. Für den Brustwiederaufbau mit Eigengewebe favorisieren wir die TRAM- bzw. LADO-Technik, bei der das Hautfettgewebe von Bauch bzw. Rücken genutzt und muskelsparend im Brustbereich eingebracht wird. Brustaufbau mit freien Lappen (DIEP, SGAP etc.) wird in Kooperation mit einem plastischen Chirurgen (Dr. Steffen Handstein) angeboten. Die Eigengewebsverfahren kommen zumeist sekundär, d. h. nach Abwarten einer Latenzzeit von mehreren Monaten nach einer Erst-OP zum Einsatz.
Ziel einer Augmentationsplastik ist die Vergrößerung und/oder die Formkorrektur einer weiblichen Brust oder beider Brüste.
Zur Anwendung kommen zumeist Silikonimplantate, in der Regel gefüllt mit Silikongel, seltener mit Kochsalz oder mit einer Kombination von beidem. Hydrogel oder andere alternative Füllsubstanzen sind momentan aufgrund zweifelhafter Haltbarkeit und fehlender Langzeitdaten nicht erhältlich.
Verwendung finden heutzutage zumeist Implantate mit texturierter Oberfläche, von unterschiedlicher Größe, die rund, tropfenförmig oder anatomisch geformt sind und individuell passend ausgesucht werden. Wir beraten Sie gerne.
Nachdem die operative Gewichtsreduktion voluminöser Brüste als medizinische Indikation faktisch anerkannt worden war, haben die Reduktionsplastiken in der Bundesrepublik Deutschland eine weite Verbreitung gefunden. Inzwischen wird die medizinische Indikation aufgrund des Kostendrucks im Gesundheitswesen wieder restriktiver gehandhabt. – Die wesentliche Grundlage für viele der heute angewandten Operationsmethoden zur Brustreduktion wurde bereits in den 20er- und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gelegt. Unter den seither weiter entwickelten Techniken favorisieren wir am Diakonissenkrankenhaus die Reduktionsplastik mit kaudalem und zentralem Stiel sowie die Reduktionsplastik mit vertikaler Narbe nach Lejour.
Brustverkleinerungschirurgie wird in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Diakonissenkrankenhaus seit 1992 betrieben, mittlerweile basiert die Erfahrung der Operateure mit den verschiedenen Techniken auf ca. 1.000 Eingriffen. Wir beraten Sie gerne.
Die westliche Medizin sah den Körper lange als eine Zusammensetzung von einzelnen Teilen, die jeweils einzeln unabhängig vom Ganzen bewertet werden könnten. Krankheit wurde als Versagen eines Körperteils gesehen oder als Effekt von externen Faktoren wie beispielsweise Krankheitserregern. Die meisten alternativen Medizinsysteme sehen den Körper dagegen als ein komplexes Ganzes: Gesundheit tritt dann ein, wenn alle Teile des Körpers normal funktionieren. Ziel der Medizin muss es daher sein, den Körper als Ganzes in seiner normalen Balance wieder herzustellen.
Im Rahmen der Diskussion um diese beiden Konzepte wurden wir in den letzten Jahren nun mit dem Begriff der „Mind-Body-Medizin“ konfrontiert. Diese so genannte integrative Medizin kombiniert beides miteinander, sie stabilisiert die Selbstregulation des Menschen, um die medizinisch notwendige Behandlung positiv zu begleiten. In der Mind-Body-Medizin werden Gesundheit und Wohlbefinden auch mit einem dreibeinigen Schemel verglichen: ein Bein sind die Medikamente, ein zweites chirurgische Maßnahmen, das dritte persönliche Gesundheitsfürsorge. Hier setzt die Mind-Body-Medizin an. Der Schemel fällt um, wenn eines dieser drei Beine fehlt, erst alle drei zusammen geben Stabilität und Halt.
Die Mind-Body-Medizin integriert also moderne wissenschaftliche Medizin, Psychologie, gute Ernährung und körperliche Betätigung; dies zielt nicht zuletzt auch darauf, die natürlichen Selbstheilungskräfte zu stimulieren. Dabei besteht zunehmend Evidenz, dass dieses Konzept Karzinompatientinnen hinsichtlich der Prognose, in jedem Fall aber hinsichtlich der Lebensqualität zugute kommt.
Auch wir fühlen uns dieser Sichtweise verpflichtet und denken, dass gesundheitsfördernde Potentiale, die in jedem Menschen schlummern, auf verschiedenen Wegen geweckt werden können. Auch die wissenschaftliche Literatur anerkennt in den letzten Jahren, dass beispielsweise fermentierte Weizenkeimextrakte die Wirkung mancher Chemotherapeutika zu verbessern in der Lage sind, Antioxidantien mindern nachweisbar die Nebenwirkungen bei bestimmten Krebstherapien oder fördern deren Verträglichkeit. Weiterhin gilt als bewiesen, dass Massagen physisches Unwohlsein und das Fatigue-Syndrom reduzieren. Sie verbessern Stimmungsschwankungen und bringen Schmerzerleichterungen mit sich.
Soweit es in unseren Kräften steht, sind wir bemüht, unseren Krebspatienten die neuen Erkenntnisse der integrativen Medizin zuteil werden zu lassen. Im Rahmen eines Pilotprojektes haben wir zu diesem Thema einen Informationsflyer erstellt und machen uns ein Bild über den möglichen Nutzen integrativmedizinischer Zusatzangebote über einen Fragebogen an die Patientinnen. Ein Expertenteam berät einmal im Monat über die Angebote und bespricht die Ergebnisse anschließend mit den Patientinnen.
Es gibt am Standort Diakonissenkrankenhaus sowohl für Patientinnen mit auf die Brust begrenzten Neuerkrankungen als auch für solche mit fortgeschrittenem Mammakarzinom Studienangebote.
Die in Studien behandelten Patientinnen erfahren eine engmaschige und intensivierte Betreuung auch nach Beendigung der eigentlichen Therapie, also im Rahmen der Nachsorge.
Studien, in denen einerseits moderne Medikamente zum Einsatz kommen oder aber auch neue Operationsverfahren bewertet werden sollen, sind für uns von besonderem Interesse. So beteiligen wir uns beispielsweise an der INSEMA-Studie, einer nationalen operativen Studie, deren Ziel es ist, unter Umständen selbst die Entfernung des Wächsterlympknotens zu vermeiden. Weitere von uns am Diakonissenkrankenhaus zumeist in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaftspraxis Hämatologie-Onkologie vertretenen Studien sind die GAINII-Studie (adjuvante Chemotherapie) und Studien wie AVANT3, Belle-3, Brawo, Desirée, Detect, Nabucco und Penelope, bei denen neuartige Medikamente zunächst bei fortgeschrittenen oder besonders risikoreichen Brustkrebserkrankungen zum Einsatz kommen.