Als Paramente werden die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien bezeichnet. Sie sind oft künstlerisch gestaltet und richten sich in der Farbgebung meist nach den liturgischen Farben des Kirchenjahres.
Mit „paramentum“ bezeichnete man im Mittelalter Gegenstände, die von Gotteshäusern zu kultischen Zwecken - gelegentlich oder ständig, mittelbar oder unmittelbar - benötigt wurden. Dazu zählen also z. B. ebenso Altargeräte und die geistlichen Gewänder wie Teppiche und Vorhänge.
Im Verlauf der Zeit verengte sich jedoch die Bedeutung dahin, dass mit „paramentum“ beziehungsweise „paramenta“ die Textilien, die liturgischen Stoffe, ausschließlich der Gewänder, benannt wurden.
(vgl. Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 1904)
Mit Wilhelm Löhe begann um 1860 die Wiederbelebung der farblichen, textilen Gestaltungselemente in der lutherischen Kirche. Nachdem in den Jahrzehnten zuvor die mitunter farbenprächtigen und reich bestickten liturgischen Gewänder der Pfarrer immer seltener benutzt worden sind, kehrten die Farben des Kirchenjahres in Form von textilen Gestaltungselementen am Altar und der Kanzel zurück. Bewusst knüpfte Löhe an altkirchliche Farbgebung und Symbolik an. Auch im Sinne Löhes, der 1854 die Diakonissenanstalt in Neuendettelsau gründete, war es, dass in den Diakonissenhäusern Paramentenwerkstätten eingerichtet und die Paramente von den Diakonissen hergestellt wurden.