Bei der Entstehung eines Paraments, das in Gestaltung und Farbe auf den speziellen Kirchenraum abgestimmt ist, ist ein gutes Zusammenspiel von Gemeinde, Textilgestalterin und Paramentikerin wichtig.

Am Anfang steht natürlich die Anfrage einer Kirchgemeinde nach einem neuen Parament, woraufhin sich die Paramentenerkstatt mit einer Textilgestalterin in Verbindung setzt und sie die Kirche bzw. den Gemeindesaal besucht. Vom Kirchenraum werden Fotos gemacht und Farbproben abgenommen. Gemeinsam wird die Größe des Paramentes festgelegt und die Paramentikerin nimmt die Maße von Altar, Kanzel und Pult auf. Im Gespräch mit dem Pfarrer und/oder den Vertretern der Gemeinde werden die Vorstellungen der Gemeinde geäußert, die die Textilgestalterin in die Entwürfe einfließen lässt. Diese werden der Gemeinde mit einem Kostenvoranschlag zugeschickt. Nachdem sich die Vertreter der Gemeinde für einen Entwurf entschieden haben, erteilen sie für diesen den Auftrag.

Bei der Ausführung in Gobelintechnik (Bildweberei) werden zuerst die Kettfäden auf den Hochwebstuhl aufgezogen. Aus dem Vorrat der Werkstatt wird die entsprechende Wolle herausgesucht und ggf. entsprechend neu gefärbt. Vom Entwurf wird eine Kartonzeichnung im Maßstab 1:1 angefertigt, welche beim Weben hinter den gespannten Kettfäden zu sehen ist. Nun wird per Hand Schuss für Schuss in das Webfach eingetragen bis das Gewebe fertig ist. Dann wird es aus dem Webstuhl herausgeschnitten, gebügelt, gesäumt und zur entsprechenden Aufhängung vorbereitet.

Für ein gesticktes Parament wird, nachdem der Stoff auf dem Flachwebstuhl in der entsprechenden Farbe gewebt und in einen großen Stickrahmen eingespannt wurde, der Entwurf auf den Stoff übertragen. Mit Nadel und Faden entsteht dann Stich für Stich das Motiv, bevor es gebügelt, aus dem Rahmen geschnitten und gesäumt werden kann.

Wenn alle Teile für einen Satz Paramente (für Altar, Kanzel und Pult) fertig sind, werden diese mit der Rechnung an die Gemeinde geliefert bzw. geschickt.