Serita auf der internistischen Station

Während eines Praxiseinsatzes auf einer internistischen Station habe ich viele verschiedene Menschen kennengelernt. Dabei war auch eine Patientin mittleren Alters. Sie schien körperlich und geistig sehr fit zu sein, doch sie hatte ein Kolonkarzinom.

Sie blieb mir besonders im Gedächtnis, weil sie mich bat, ihr beim Mittagessen Gesellschaft zu leisten, um über ihre Angst sprechen zu können. Ich bot ihr also viele Türen an, versuchte ihr Hoffnung zu machen, ihr die Angst zu nehmen. Wir redeten viel über Gott und über ihr früheres Leben. Sie fragte sich vor allem, ob Gott ihr einen Platz geben würde, obwohl sie doch nicht so viel geleistet hatte und nicht kirchlich war. Ihr schien meine Ansicht gut zu gefallen. Wir saßen sehr lang. Meine Vorgesetzte zeigte zum Glück großes Verständnis und ließ uns die Zeit, um bis zum Ende zu reden. Der Patientin ging es am Ende auch wohler und sicherer und war mir sehr dankbar.