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11.05.2023Neues Verfahren zum Entfernen von Gefäßverschlüssen

Das Krankenhaus Emmaus kann nun Gefäße öffnen, für deren Behandlung vorher große Operationen notwendig waren

Seit April setzt das Krankenhaus Emmaus Niesky ein neues Verfahren zum Öffnen von Gefäßen namens Jetstream ein. Gegenüber Stent und Ballon ist es möglich, Verengungen komplett zu entfernen.

Geeignet ist das Verfahren für Beinarterien, also den Gefäßen, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Extremitäten führen. Besonders durch Kalk verengte Arterien lassen sich damit behandeln. Sogar das Wiedereröffnen kurzstreckig verschlossener Gefäße ist möglich.

Der Eingriff wird in der Regel in lokaler Betäubung durchgeführt. Nachdem der Kalk sprichwörtlich herausgefräst und abgesaugt wurde, wird die Gefäßwand mit Ballons, die mit einem speziellen Medikament beschichtet sind, um die schnelle Wiederentstehung von Ablagerungen zu verhindern, geglättet. Früher war dafür das implantieren von Gefäßstützen aus Metall, sogenannten Stents, erforderlich. Diese verblieben dann als Fremdkörper für immer im Gefäß zurück. Darauf kann heute häufig verzichtet werden.

Gegenüber Stent und Ballon ist es möglich, Verengungen komplett zu entfernen. Das heißt, der Kalk wird nicht wie bisher einfach aufgedrückt und verbleibt in der Gefäßwand, sondern er wird aufgefräst und abgesaugt. Da das Verfahren interventionell, also per Katheterverfahren funktioniert, erreicht man damit auch Gefäße, für deren Behandlung zuvor große Operationen notwendig waren. Auch eine Entfernung der Verschlüsse war vorher zum Teil nicht möglich, die Alternative war oft eine umfangreiche Bypass-Operation.

Das Verfahren ist in der Region einzigartig: Östlich der Elbe gibt es kein Krankenhaus, in dem es zum Einsatz kommt. In ganz Sachsen verfügen nur zwei Krankenhäuser über diese Technik. Das Krankenhaus Emmaus Niesky baut seine Spezialisierung im Gefäßbereich damit weiter aus.