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Meldung

28.10.2021Zehn Jahre Patienten- und Angehörigenberatung

Das Patienteninformationszentrum am Diakonissenkrankenhaus feiert Jubiläum

Patientenedukation findet in den letzten Jahren immer stärker Berücksichtigung. Als Teil einer modernen Krankheitsbehandlung ist dieses Angebot mittlerweile selbstverständlicher Bestandteil der Versorgung. Die nationalen, pflegerischen Expertenstandards, zu vergleichen mit den medizinischen S3-Leitlininen, und die Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zur Zertifizierung von Organkrebszentren geben Patientenedukation als verpflichtenden Bestandteil der Versorgung vor. Das Diakonissenkrankenhaus setzt das bereits seit 2011 in einem Patienteninformationszentrum – kurz PIZ – um.

Nach dem Vorbild eines Patient Education Centers in den USA arbeiten im Patienteninformationszentrum am Diako speziell ausgebildete Pflegefachkräfte und bieten weitreichende Unterstützungsleistungen für Patienten und Angehörige an. Das Konzept umfasst dabei das gesamte Spektrum der Patientenedukation und geht damit weit über die geforderte Beratungsleistung hinaus. Die Leistungen umfassen, entsprechend der Definition des Netzwerkes Patientenedukation, pädagogische/psychologische Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitszustandes und des Kohärenzgefühls des Patienten – die Familie wird bei Bedarf einbezogen. Das Ziel dieser Intervention ist die Steigerung der Alltagskompetenz, Symptomkontrolle, Steigerung der Lebensqualität sowie der Selbstwirksamkeitserwartung des Patienten.

In den zehn Jahren seit Gründung wurden im Diakonissenkrankenhaus bereits mehr als 6.400 Patienten am Krankenbett beraten oder geschult. Dabei werden Patienten über ihre Erkrankung und die dadurch bestehenden Versorgungsbedarfe beraten oder zu Versorgungsleistungen, wie zum Beispiel die Applikation einer subkutanen Injektion, strukturiert angeleitet. Die Beratung erfolgt dabei evidenzbasiert, Informationsmaterial ist immer fachlich geprüft und mit den behandelnden Ärzten abgestimmt. Aufgrund der onkologischen Schwerpunktbildung des Diakonissenkrankenhauses stehen Krebspatienten im Fokus der Beratungs- und Schulungsleistungen. Bei Gründung des Patienteninformationszentrums war das Hauptziel dieser innovativen Intervention, die Steigerung der Selbstwirksamkeitserwartung unserer Patienten. In den letzten Jahren rückt diese Intervention verstärkt in den Mittelpunkt der Forschung.

2012 wurde in einer Studie nachgewiesen, dass Selbstwirksamkeit bei der Krankheitsbewältigung onkologischer Patienten ein hoch signifikanter Prädiktor ist. Aus diesem Grund erhalten onkologische Patienten im Diakonissenkrankenhaus bei Bedarf eine Intervention durch das Team des PIZ, in welche sie über mögliche Symptome und Nebenwirkungen der Erkrankung und Therapie beraten werden. Sind poststationär weitere Interventionen notwendig und kann der Patient oder Angehörige diese selbstständig übernehmen, werden diese strukturiert geschult und angeleitet, um die Übernahme der Vermitulungen zu ermöglichen. Die Möglichkeit, dies unabhängig von externen Leistungserbringern sicher und selbstständig erfüllen zu können, gewährleistet eine weitgehend unabhängige Lebensführung und eine Erhöhung der Lebensqualität. Um die Versorgung mit den erforderlichen Materialien zu ermöglichen, arbeiten wir mit vernetzten Firmen zusammen.

Neben Anleitungen und Beratungen am Patientenbett bietet das PIZ eine Reihe an Pflegekursen zur Schulung von pflegenden Angehörigen an. Beginnend mit Pflegekursen um die Grundlagen der Angehörigenpflege zu erwerben, ist das Angebot mittlerweile um weitere Module und Spezialpflegekurse bspw. zur Versorgung von Menschen mit Demenz erweitert worden. Vor Ort hält das PIZ eine große Anzahl an Informationsmaterial, Büchern und Filmen zur kostenlosen Ausgabe oder Ausleihe vor.

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